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Mein erster Pop-up-Store – Erfahrungen, Erfolge & ehrliche Einblicke

  • Autorenbild: Moritz wörner
    Moritz wörner
  • 23. Apr.
  • 5 Min. Lesezeit

Am 01.03.2025 eröffnete ich meinen ersten Pop-up-Store in der Gaildorfer Innenstadt. In folgendem Blogartikel möchte ich über den Ablauf und meine gesammelten Erfahrungen berichten.

Wie alles begann

Alles fing ganz unscheinbar an – an einem kalten Januartag in Gaildorf. Ich hatte beschlossen, in unserem geteilten Atelier etwas zu malen. Dort traf ich auf Camelo Margarone, der im Dezember 2024 eine Pop-up-Galerie in der Innenstadt eröffnet hatte.

Camelo kam auf mich zu und fragte mich, ob ich nicht auch Lust hätte, den Laden zu mieten. Schließlich sei mein Angebot mit handgemachter, bedruckter Kleidung im Siebdruckverfahren wie gemacht dafür.



Ich musste gar nicht lange überlegen und machte mich direkt an die Vorbereitungen. Die Liste war lang: ein Konzept ausarbeiten, Werbung erstellen und schalten, Klamotten bestellen und bedrucken – und so weiter.


Die große Frage: Kann ich mir das leisten?

Natürlich konnte ich mir diese Frage im Vorhinein nicht beantworten. Also kam ich auf die Idee, die Kosten zu minimieren. Da der Laden eh zu groß für mich allein war, holte ich meine Schwägerin Selina Maier dazu, die hauptsächlich handgemachte Kinderkleidung, bedruckte Taschen und Lätzchen fertigt.

Das passte perfekt: Selina für die Kleinen, ich für die Großen – mit Siebdruck-Kleidung, handbedruckten Shirts und kreativen Einzelstücken.


Der Plan steht – jetzt gibt es kein Zurück mehr

Wie du auch in meinem Blogartikel „Meine erste Kunstausstellung“ lesen kannst, gehe ich große Entscheidungen immer gleich an: Ich teile sie öffentlich, damit es kein Zurück gibt. Also teilte ich ein Video – die Sache war beschlossen!



Die Tage verstrichen rasend schnell. Kein Wunder – ich hatte keine Ahnung, wie viel Organisation notwendig ist, um einen Laden zu eröffnen.


Die Eröffnung: surreal und wunderschön

Am 01.03.2025 durften wir endlich unsere Türen öffnen. Es war ein surrealer Moment.

Viele Freund*innen kamen vorbei, brachten Essen, Blumen und Glückwünsche mit. Und ich war erstaunt, wie viele Nachbargeschäfte uns unterstützten – mit Kaffee, Essen und sogar Popcorn.

Zwei Tage nach der Eröffnung kam die Lokalzeitung vorbei und verfasste einen Artikel über unser Vorhaben. Das brachte direkt mehr Aufmerksamkeit und die ersten neugierigen Kund*innen.




Der Start war holprig – aber lehrreich

Doch von Blumen und Popcorn läuft der Laden nicht. Ich war in den ersten Tagen sehr aufgeregt – und auch ein wenig traurig. Zwar kamen viele Menschen vorbei, die sich für den neuen Laden interessierten, aber nur wenige waren bereit, Geld auszugeben.

Die ersten Wochen vergingen. Doch langsam, Stück für Stück, begannen sich Verkäufe einzustellen. Ich fragte einige Besucher*innen, wie sie vom Laden erfahren hatten: „Meine Freundin hat es mir erzählt“ oder „Ich hab's im Internet gesehen“.

Diese Antworten machten mich glücklich – meine Werbung, mein Umgang mit den Leuten, all das zeigte Wirkung.


Wie geht’s weiter?

Nach drei Wochen stellte ich mir die Frage: Setze ich in Zukunft auf den Onlineshop, oder miete ich den Laden noch einen Monat?

Eigentlich war für mich klar: Ich will weitermachen! Allerdings gab es ein Problem – Selina würde nicht mehr dabei sein, also müsste ich die Miete, Strom und Arbeitszeit allein stemmen.

Viele Kund*innen fragten mich: „Bleibst du im Laden?“ oder „Was passiert als Nächstes?“So viele Fragen machten mir bewusst: Es gibt echtes Interesse an meinem Projekt. Also verlängerte ich den Laden um vier Wochen.


Neuer Monat, neues Konzept

Ab April stand ich allein im Laden und begann, alles ein wenig umzugestalten. Mein neues Konzept: alles etwas kleiner und eine klare Trennung zwischen Second-Hand-Kleidung und meiner handbedruckten Kleidung im Siebdruckverfahren.

Mit der Zeit kamen vermehrt Menschen mit speziellen Wünschen – zum Beispiel ein Kunde, der Gitarre spielt und gerne seine Gitarre als Motiv auf einem Shirt hätte.Da ich keine Möglichkeit hatte, personalisierte Motive zu drucken, beschloss ich: Ich male das Motiv einfach direkt auf die Kleidung.

So entstand ein ganz neues Angebot: handbemalte Einzelstücke. Und es kam gut an. Die Aufträge nahmen zu – und füllten meine Kasse weiter.



Mehr Werbung, mehr Sichtbarkeit, mehr Kunden

Auch wenn die Verkaufszahlen stiegen, reichte es noch nicht für ein wirklich profitables Geschäft. Also setzte ich noch mehr Werbung.

Ich stellte Schilder direkt vor dem Laden auf – mit klaren Hinweisen auf mein Angebot: handgemacht, bedruckte Kleidung, Siebdruck-Shirts, individuelle Designs, Second-Hand.Und siehe da – es kamen noch mehr Menschen in den Laden.


Eine Woche vor Schluss – mein Fazit

Nun bleibt noch eine Woche, bis ich meinen Laden schließe. Und ich nehme unglaublich viele Erfahrungen aus dieser Aktion mit.

Wenn mich jemand fragen würde, ob ich das nochmal machen würde, würde ich keine Sekunde zögern und „Ja“ sagen. Ich habe zwar nach Abzug von Miete, Strom und Arbeitszeit keinen großen Gewinn gemacht, aber ich habe etwas viel Wertvolleres gewonnen: Erfahrung und Bekanntheit.


Meine 10 Tipps für einen erfolgreichen Pop-up-Store

1. Mach sichtbar, was du machst – und zwar überall!

Setze auf klare, sichtbare Werbung, online wie offline. Teile regelmäßig Inhalte auf Social Media – vom Entstehungsprozess deiner handgemachten, bedruckten Kleidung bis zur Ladeneröffnung. Zeig, dass du mit Leidenschaft arbeitest – und lass deine Community teilhaben.

2. Hör auf deine Kund*innen und erweitere dein Angebot

Wenn mehrere Menschen nach ähnlichen Produkten oder Motiven fragen, dann ist das ein Zeichen. Hast du keinen passenden Siebdruck zur Hand? Male das Motiv direkt auf die Kleidung. So entstehen individuelle Unikate, die dein Sortiment bereichern.

3. Trag, was du machst – sei dein eigenes Aushängeschild

Trage deine eigene bedruckte Kleidung – sie spricht für sich. Wenn dich jemand fragt, was du machst, zeig’s einfach. Deine Kleidung ist Werbung in Bewegung.

4. Sprich über dein Projekt – in jeder Gelegenheit

Ob im Gespräch mit Bekannten oder beim Einkaufen – erzähle, was du machst. So entsteht Aufmerksamkeit für deinen Pop-up-Store mit handgemachter Kleidung – und aus einer Unterhaltung kann ganz schnell ein neuer Besuch im Laden werden.

5. Sei immer freundlich – auch ohne Verkauf

Nicht jeder Besuch führt zu einem Kauf. Aber jede freundliche Begegnung bleibt im Gedächtnis. Vielleicht kommt jemand später wieder – oder empfiehlt dich weiter. Mundpropaganda ist einer der besten Marketingkanäle.

6. Bleib authentisch – zeig, dass du mit den Händen arbeitest

Deine Schürze ist voller Farbe? Perfekt! Sie zeigt, dass du mit Herzblut und echten Materialien arbeitest. Genau das macht den Unterschied zu Massenware – du bietest handgemachte Mode mit Charakter.

7. Teste neue Produkte und Designs

Manchmal überrascht dich, was gut ankommt. Trau dich, neue Farben, Schnitte oder Motive zu probieren – egal ob gedruckt oder gemalt. Deine Kund*innen lieben es, etwas Neues und Einzigartiges zu entdecken.

8. Produziere nachhaltig und kreativ

Ein Shirt ist beim Druck schief geworden? Kein Problem. Mach etwas Besonderes draus. Ein übermalter Fehldruck wird schnell zum begehrten Unikat. So zeigst du nicht nur Kreativität, sondern auch Nachhaltigkeit bei bedruckter Kleidung.

9. Reagiere aktiv auf Ideen – nicht nur zuhören, umsetzen!

Wenn ein Interessierter eine Idee äußert, leg direkt los. Entwirf ein Motiv und zeig es ihm. Viele Menschen brauchen einen visuellen Impuls. Dein Einsatz kann den Unterschied machen – und sorgt für personalisierte Siebdruck-Motive, die sonst niemand hat.

10. Habe Spaß – deine Begeisterung steckt an

Du stehst hinter deiner bedruckten Kleidung mit echter Begeisterung? Zeig das! Menschen merken, ob du für dein Projekt brennst. Wenn du Spaß hast, überträgt sich das auf deine Kundschaft – und macht deinen Laden zu einem Ort, an den man gerne zurückkehrt.


Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Blogartikel einen kleinen Einblick hinter die Kulissen geben – und dir vielleicht Mut machen, selbst einen Pop-up-Store mit handgemachter, bedruckter Kleidung im Siebdruck zu eröffnen.


Bleib kreativ ❤️




 
 
 

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